In unserem Netzwerk ist 2022 erschienen:
Schneider, Ute (2022): Zeitschriftenlesen. In: Oliver Scheiding und Sabina Fazli (Hg.): Handbuch Zeitschriftenforschung. Disziplinäre Perspektiven und empirische Sondierungen. Bielefeld, S. 159–170. Open Access bei transcript.
»Rezeptionshistorisch stehen Zeitschriften und Zeitungen im Mediensystem mehr als Bücher für einen dauerhaften Mediengebrauch im Bürgertum der Frühen Neuzeit. Hat die Literaturwissenschaft lange Zeit kaum einen Blick auf ihre Funktion im Prozess der Lesesozialisation geworfen, so wird ihr in den letzten Jahren allmählich mehr Aufmerksamkeit zuteil, wenn auch insbesondere Lesesozialisationsprozesse von Kindern ab dem 18. Jahrhundert im Mittelpunkt stehen (vgl. z.B. Becker 2006). Die souveräne Rezeption literarischer Texte und Werke setzt einen gewissen Grad an Lesekompetenz und -routine voraus, die eingeübt werden muss. Als im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts die Zeitschrift als Publikationsform aus dem Bedürfnis der Gelehrten nach aktuellerer und schnellerer Information, als sie in Büchern bereitgestellt wurde, entstand, war das literarische Lesepublikum im engen Sinn auf eine kleine soziale Gruppe beschränkt: auf das wohlhabendere bürgerliche Publikum in den Städten. Im Konsens der Forschung wird für das 17. Jahrhundert eine Stagnation oder gar rückläufige Entwicklung der Alphabetisierung, keinesfalls eine relevante Steigerung, angenommen. Dies ändert sich gegen Ende des Jahrhunderts erst allmählich (vgl. Schneider 2015).«
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Schneider, Ute (2022): Zeitschriftenlesen. In: Oliver Scheiding und Sabina Fazli (Hg.): Handbuch Zeitschriftenforschung. Disziplinäre Perspektiven und empirische Sondierungen. Bielefeld, S. 159–170. Open Access bei transcript.
»Rezeptionshistorisch stehen Zeitschriften und Zeitungen im Mediensystem mehr als Bücher für einen dauerhaften Mediengebrauch im Bürgertum der Frühen Neuzeit. Hat die Literaturwissenschaft lange Zeit kaum einen Blick auf ihre Funktion im Prozess der Lesesozialisation geworfen, so wird ihr in den letzten Jahren allmählich mehr Aufmerksamkeit zuteil, wenn auch insbesondere Lesesozialisationsprozesse von Kindern ab dem 18. Jahrhundert im Mittelpunkt stehen (vgl. z.B. Becker 2006). Die souveräne Rezeption literarischer Texte und Werke setzt einen gewissen Grad an Lesekompetenz und -routine voraus, die eingeübt werden muss. Als im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts die Zeitschrift als Publikationsform aus dem Bedürfnis der Gelehrten nach aktuellerer und schnellerer Information, als sie in Büchern bereitgestellt wurde, entstand, war das literarische Lesepublikum im engen Sinn auf eine kleine soziale Gruppe beschränkt: auf das wohlhabendere bürgerliche Publikum in den Städten. Im Konsens der Forschung wird für das 17. Jahrhundert eine Stagnation oder gar rückläufige Entwicklung der Alphabetisierung, keinesfalls eine relevante Steigerung, angenommen. Dies ändert sich gegen Ende des Jahrhunderts erst allmählich (vgl. Schneider 2015).«